Genuss

Kaspressknödelsuppe

Aus Andreas Döllerers Kochbuch „Das Wirtshaus“.

Nach unseren Recherchen gibt es bislang keine Kliniken, in denen man die Sucht nach Kaspressknödeln behandeln lassen kann. Eine Heilung scheint ein Versprechen zu sein, das nicht einmal optimistische Mediziner zu geben wagen. Den Krankenkassen ist es egal. Überhaupt wird dieses alpine Knödelereignis auf vollkommen legale Weise gehandelt und verkauft, zum Beispiel in Döllerers Feiner Kost in Golling. Das überrascht doch einigermaßen. Für die im Haus produzierten Kaspressknödel gelten weder Jugendschutz noch Mengenbeschränkung. Sie sind auch nicht rezeptpflichtig. Schlimmer noch, schon beim ersten Essen im Wirtshaus Döllerer wird der Grundstein für eine lebenslange Kaspressknödel-Abhängigkeit gelegt. Dort sind sie nämlich Bestandteil der Döllerer-Rindssuppe, treten harmlos in Gemeinschaft mit Suppennudeln, Grießnockerln und gewürfeltem Rindfleisch auf und entfalten beim ersten Bissen ihre perfid kalkulierte Wirkung. Der Menschenliebe der Familie Döllerer ist es zu verdanken, dass sich die Preise für die Kaspressknödel nicht längst verhundertfacht haben. Andreas Döllerer könnte mittlerweile steinreich sein. Doch was tut er? Er veröffentlicht einfach das Rezept.

1 fein geschnittene Zwiebel
50 g Butter
250 ml Milch
250 g frisches Knödelbrot
4 Eier
130 g frisch geriebener Pinzgauer Bierkäse
130 g frisch geriebener 6 Monate gereifter Bergkäse
fein gehackte Petersilie
1 EL griffiges Mehl
Salz
Pfeffer
Muskatnuss
Butterschmalz zum Braten

500 ml Rindssuppe (S. 115)
1 EL fein geschnittener Schnittlauch
80 g fein geschnittene gekochte Karotten und gelbe Rüben

4 Portionen

Zwiebel in Butter anschwitzen und mit Milch ablöschen. Heiße Milch-Zwiebel-Mischung über das Knödelbrot geben und 5 Minuten ziehen lassen. Eier, Käse, Petersilie und Mehl untermischen und mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken. Kleine Laibchen formen und in Butterschmalz beidseitig goldbraun braten.

In der heißen Rindssuppe mit Schnittlauch und Gemüse servieren.